Im vergangenen Jahr hat es endlich geklappt: Adensen konnte seine 900-Jahr-Feier nachholen. Neben dem groß gefeierten Jubiläum konnten auch andere durch Corona verhinderte Feiern wieder stattfinden und die Bürger wieder in ein aktives Dorfleben zurückkehren. Oliver Riechelmann, Adensens Ortsbürgermeister, zieht das Fazit für das Jahr 2022 und zeigt auf, wo die Reise noch hingehen soll. „Im Prinzip ist im vergangenen Jahr nichts durch Corona ausgefallen“, sagt der Mann von den Unabhängigen.

Traditionelle Veranstaltungen wie das Maiwandern am 1. Mai oder das Boßeln am 3. Oktober konnten wie gewohnt stattfinden. Zudem konnte im Sommer ein Straßenflohmarkt und im Winter der Weihnachtsmarkt ausgerichtet werden. „Wir wollten etwas anbieten. Irgendwann muss es schließlich weitergehen. Hätten wir im vergangenen Jahr nichts gemacht, hätte viel kaputtgehen können“, erklärt der Ortsbürgermeister. Der Weihnachtsmarkt könne indessen als großer Erfolg verbucht werden und man habe um die 115 Pakete an Kinder ausgeteilt. Auch die Seniorenweihnachtsfeier habe wieder stattgefunden. „Es waren viele krank, viele haben sich zurückgehalten und sind vorsichtig gewesen“, so Riechelmann. Das Highlight sei jedoch das dreitägige Zeltfest im Zuge der 900-Jahr-Feier gewesen. Nachdem es ursprünglich für September 2020 und dann für September 2021 geplant war, fand es im September 2022 dann schließlich statt. „Eigentlich war das Dorfjubiläum als Einzelveranstaltung geplant, aber wir wollten der Feuerwehr nicht in die Parade fahren und haben deswegen zusammen ein große Fest ausgerichtet“, erzählt Riechelmann. Die Freiwillige Feuerwehr Adensen-Hallerburg feierte ihr 90-jähriges, die Jugendfeuerwehr ihr 60-jähriges Bestehen. „Man hat den Leuten angemerkt, dass sie wieder feiern wollen. An beiden Abenden war es voll, wir hatten ganz unterschiedliches Publikum“, erinnert sich der Ortsbürgermeister. Allerdings mussten die Feierlichkeiten ohne Schausteller auskommen, denn diese hätten zwar die Stände, jedoch nicht das Personal dafür bereitstellen können.
Der Ukraine-Krieg hat den Ort besonders durch die aufgekommene Energie und Gaskrise getroffen. „Wir haben an allen Enden gespart. In den Feuerwehrhäusern wurden sogar die Kühlschränke herausgezogen“, berichtet Riechelmann. In der Sporthalle wurde es kälter, aktuell wird im Rat diskutiert, ob Vereine wie der TTC Adensen, finanziell unterstützt werden, da sie den Strom für die Halle zahlen.
Hauptthema im Jahr 2023 wird das Wärmenetz in Adensen sein. „Wir haben im vergangenen Jahr die Bürger befragt. Es haben sich fast 75 Prozent gemeldet, dass sie Interesse an einem Wärmenetz hätten“, so der Unabhängige. Ausgangspunkt sind zwei Biogasanlagen am Dorfrand, die bereits jetzt mit Abwärme knapp 30 Haushalte heizen. Das Wärmenetz soll über eine Genossenschaft laufen, für die sich schon jetzt viele bereiterklärt haben, zu helfen. „Wir suchen jetzt den Kontakt mit anderen Wärmenetzwerken, um optimal vorbereitet zu sein“, sagt Adensens Ortsbürgermeister.
Ein weiteres Thema, das den Ortsbürgermeister und die Bürger beschäftigt, ist die Hallerburger Straße, die ausgebaut werden soll. Problem dabei ist, dass ein Schotterweg als Gehweg geplant ist. „Das geht nicht. Allein für Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen ist das eine Zumutung“, meint Riechelmann. Auch die abgerissene Hallerbrücke wird den Ort noch beschäftigen, denn eine Verbindung nach Eldagsen gibt es damit für Fahrradfahrer und Fußgänger nicht mehr, außer über die Kreisstraße. „Das ist ärgerlich und hat sicherheitstechnische Relevanz“, so der Unabhängige. Er hoffe, dass sich für die Thematiken der Hallerburgerstraße und der Hallerbrücke bald Lösungen finden, die genügend Sicherheit bieten.
(Quelle: Text und Bild von Leon Grüne, Leine-Deister-Zeitung 12.01.2023)